ICD: Deine Entscheidung?

Wenn Du eine Herzschwäche hast, besteht ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, die zu einem plötzlichen Herztod führen können. Um dieses Risiko zu senken, kann ein Defibrillator (ICD) in Frage kommen. Der ICD ist ein kleines, elektrisches Gerät, das unter die Haut eingesetzt wird und den Herzrhythmus überwacht. Wenn es notwendig ist, gibt der ICD automatisch einen Stromstoß ab, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.

Wichtigste Punkte im Überblick:

  1. Schutz vor plötzlichem Herztod
    Der ICD überwacht den Herzrhythmus und gibt bei gefährlichen Störungen einen Stromstoß ab.
  2. Keine Verbesserung der Symptome
    Der ICD lindert weder Atemnot noch steigert er die körperliche Belastbarkeit.
  3. Mögliche Komplikationen 
    Risiken bei der Implantation (2 von 100 Fällen) sowie langfristige Probleme wie Entzündungen oder Gerätefehler.
  4. Lebensdauer & Austausch
    Die Batterie hält ca. 6 Jahre. Danach wird geprüft, ob ein Austausch sinnvoll ist oder der ICD abgeschaltet werden kann.
  5. Gut informieren & entscheiden
    Besprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, ob die Vorteile des ICDs für Dich überwiegen. Eine Patientenverfügung hilft bei zukünftigen Entscheidungen.

Wie wirkt sich ein ICD auf Deine Beschwerden aus?

Ein ICD hilft, das Risiko eines plötzlichen Herztods zu verringern, aber er verbessert nicht Deine allgemeinen Beschwerden, wie z.B. Atemnot oder körperliche Belastbarkeit. Das bedeutet, dass Deine Symptome der Herzschwäche – wie die Schwierigkeiten beim Atmen oder die Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit – dadurch nicht direkt gelindert werden. Auch die Krankheit selbst wird nicht aufgehalten oder verbessert.

Wie beeinflusst ein ICD Dein Leben?

  • Risiko für plötzlichen Herztod senken:
    Der ICD schützt vor einem plötzlichen Herztod, indem er im Notfall eingreift.
  • Lebensqualität:
    Du wirst weiterhin Deine Medikamente einnehmen müssen, auch wenn Du einen ICD hast. Der ICD unterstützt Dich hauptsächlich in der Notfallbehandlung, indem er den Herzrhythmus stabilisiert.

Mögliche Komplikationen

Die Implantation eines ICDs erfolgt in der Regel durch einen kleinen Eingriff. Etwa 2 von 100 Personen erleben dabei Komplikationen wie Blutungen oder das falsche Positionieren des Geräts. Weniger als 1 von 100 Personen stirbt aufgrund des Eingriffs. Auch langfristig kann es zu Problemen kommen, wie z.B.:

  • Entzündungen durch Krankheitserreger
  • Technische Störungen oder Verschiebungen des Geräts
  • Vorzeitiger Batterie-Verbrauch (meist nach 6 Jahren)

Wie oft wird der ICD aktiviert?

Etwa 30 von 100 Menschen mit einem ICD erleben im Laufe der Zeit, dass das Gerät mindestens einmal einen Stromstoß abgibt. Dieser Stromstoß kann unangenehm bis schmerzhaft sein, da er dazu dient, den Herzrhythmus schnell wiederherzustellen.

Wie lange trägst Du einen ICD?

Der ICD hält nicht ein Leben lang. In der Regel ist nach etwa 6 Jahren die Batterie leer. Dann wird überprüft, ob das Gerät weiterhin sinnvoll für Dich ist. Sollte es am Lebensende keine Vorteile mehr bringen, kann der ICD auch abgeschaltet werden – und das ohne eine erneute Operation. Es ist wichtig, dass Du in einer Patientenverfügung festlegst, unter welchen Umständen Du eine Abschaltung des ICDs wünschst.

Sollte ein ICD für Dich in Frage kommen?

Ein ICD kann dazu beitragen, das Risiko eines plötzlichen Herztods zu verringern, aber er hat keinen Einfluss auf Deine alltäglichen Beschwerden. Die Entscheidung, ob ein ICD für Dich sinnvoll ist, solltest Du gemeinsam mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt treffen.

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