Messwerte

Vitalparameter messen bei Herzinsuffizienz

Alles Wichtige zu Ihren Messungen

Betroffene spüren es am eigenen Leib: Herzinsuffizienz kann die Lebensqualität stark beeinflussen und ist eine nicht zu unterschätzende chronische Krankheit. Doch Sie können Ihre Therapie aktiv mitgestalten: Beobachten Sie Ihre Gesundheit und achten Sie auf Symptome und Veränderungen. So lässt sich Ihre Therapie in Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt schnell an veränderte Bedürfnisse anpassen.

Die regelmäßige Messung Ihrer Vitalparameter ist ein wichtiger Baustein, mit dem Sie Ihren Alltag mit Herzinsuffizienz gestalten und aktiv zu mehr Lebensqualität beitragen können. Lesen Sie im Folgenden, was Vitalparameter sind, auf welche es bei einer Herzschwäche besonders ankommt und wie Sie diese messen und langfristig im Blick behalten können.

Ein Patient wird von einem Arzt auf Herzinsuffizienz untersucht, um die Eignung für die Anwendung der DiGA ProHerz in der Therapie zu prüfen.

Was sind Vitalparameter?

Vitalparameter zeigen Ihnen, wie es um Ihre allgemeine Lebenskraft bestellt ist – sie zeigen Ihnen also, ob Ihr Körper gesund ist. Messen Sie über einen längeren Zeitraum, wie Ihr Herz, Ihre Lunge und andere Organe arbeiten, erhalten Sie die sogenannten Normalwerte. Die wichtigsten Vitalparameter bei Herzinsuffizienz sind Daten zu Blutdruck, Herzfrequenz und Gewicht. Beim Vergleich mit Ihren Normalwerten zeigt Ihnen das Vitalparameter-Monitoring schnell, wenn ernstzunehmende gesundheitliche Abweichungen auftreten. Beim Monitoring messen Sie Ihre Werte am besten täglich. Mit dieser Routine können Sie vor allem bei chronischen Krankheiten Verschlechterungen frühzeitig erkennen.

Durch die Integration von DiGA ProHerz erfährt das Rentner-Paar beim Lesen von Büchern eine gesteigerte Sicherheit und Unterstützung.

Schneller reagieren dank Selbstüberwachung Ihrer Vitalparameter

Um schnell auf Veränderungen reagieren zu können, sollten Herzinsuffizienz-Betroffene auf Selbstüberwachung setzen. Vor allem die Messung der wichtigsten Vitalparameter ist bei Herzinsuffizienz das A und O. Nicht nur Sie selbst erhalten einen umfassenden Überblick über Ihre Gesundheitsdaten, auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann mithilfe der Langzeitmessung Ihren Gesundheitszustand und die Wirkung der Therapiemaßnahmen besser einschätzen. Ist die aktuelle Therapie gut, oder müssen Medikamente neu angepasst werden?

Besonders sinnvoll ist die Messung der Vitalparameter, wenn sich Ihre Herzinsuffizienz noch in den NYHA-Stadien I und II befindet. Auch wenn Sie noch nicht unter ausgeprägten Symptomen leiden, kann sich dies plötzlich verändern. Mit der regelmäßigen Kontrolle fällt Ihnen eine Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes sofort auf, und Ihre Therapie kann angepasst werden. So halten Sie möglicherweise ein Fortschreiten Ihrer Krankheit in ein höheres NYHA-Stadium auf.

Welche Vitalparameter gibt es?

Die Auswahl der zu überwachenden Vitalparameter hängt von der beeinträchtigten Körperfunktion ab: Bei Lungenkrankheiten sollten Daten zur Atemfrequenz erhoben werden. Andere Erkrankungen lassen sich mit Vitalparametern wie Blutzucker oder Rekapillarisierungszeit nach Druck auf das Nagelbett überwachen.

Leiden Sie an Herzinsuffizienz, sind diese Vitalparameter von Bedeutung:

  • Blutdruck
  • Herzfrequenz
  • Körpergewicht
  • Sauerstoffsättigung
  • Körpertemperatur

Blutdruck bei Herzinsuffizienz

Unter dem Blutdruck versteht man den Druck, den das Blut bei seinem Weg durch den Körper- und Lungenkreislauf auf die Gefäßwände ausübt. Ideale Werte sind 120 (Systole = Zusammenziehen des Herzmuskels) zu 80 mmHg (Diastole = Erweiterung des Herzes). Die Grenzwerte liegen für den systolischen Blutdruck im oberen Bereich zwischen 100 bis 139 mmHg, für den diastolischen Blutdruck im unteren Bereich zwischen 55 bis 89 mmHg.

Bei Herzschwäche ist der Blutdruck ein wichtiger Vitalparameter, denn bei einer Herzinsuffizienz ist die Pumpleistung des Herzes zu schwach. Leiden Sie an Bluthochdruck, trifft das Herz auf einen höheren Widerstand beim Pumpen. Als Ausgleich muss es mehr arbeiten und ständig stärker pumpen. Bleibt der Bluthochdruck dauerhaft unerkannt und unbehandelt, verliert Ihr Herz an Leistungskraft, und es kann zu einer Herzinsuffizienz kommen.

Bei jedem fünften Betroffenen ist Bluthochdruck der Grund für die Herzschwäche. Das tägliche Blutdruckmessen ist deshalb lebenswichtig, um Ihre Herzinsuffizienz im Blick zu behalten. So verhindern Sie ein Kollabieren und Absacken des Blutdrucks, bei dem es zur Ohnmacht mit zeitgleicher Blutleere und damit einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt.

Herzfrequenz bei Herzinsuffizienz

Die Herzfrequenz drückt aus, wie oft pro Minute das Herz schlägt. Der Grenzwert liegt zwischen 55 und 90 Schlägen in der Minute. Die Herzfrequenz lässt sich auch über den Puls messen: Um die Pulsfrequenz zu bestimmen, wird die Anzahl des in den Blutgefäßen erzeugten Pulsschlags pro Minute gemessen.

Typisch für Herzschwäche-Patienten ist ein hoher Puls und entsprechend eine erhöhte Herzfrequenz, die als Marker für eine erhöhte Mortalität gilt. Wichtiges Behandlungsziel bei der Herzinsuffizienztherapie ist es deshalb, die Herzfrequenz zu senken. So werden das Herz entlastet und der Energieverbrauch gesenkt.

Körpergewicht bei Herzinsuffizienz

Als Folge von Übergewicht kann eine Herzschwäche entstehen. Mit der Gewichtszunahme erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt führt auch die nachlassende Pumpkraft des Herzes zu einer raschen Gewichtszunahme.

Ob Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme: Bei Herzinsuffizienz ist die regelmäßige Gewichtskontrolle essenziell. Denn anhand dieses Vitalparameters erkennen Sie frühzeitig Veränderungen Ihres Gesundheitszustandes.

So gewinnen Sie aussagekräftige Werte:

  1. Wiegen Sie sich regelmäßig.
  2. Wiegen Sie sich immer zu einem festen Zeitpunkt, am besten nach dem Aufstehen.
  3. Wiegen Sie sich immer nackt oder mit derselben Kleidung.

Das können die Werte aussagen:

  1. Rasche Gewichtszunahme: Bringen Sie zum Beispiel innerhalb von 3 Tagen 2 Kilo mehr auf die Waage, kann dies eine Störung der Flüssigkeitszu- und -abfuhr bedeuten. Bei Herzinsuffizienz lagert der Körper oft Wasser ein. Die sogenannten Ödeme finden sich häufig am Fußrücken, den Knöcheln und im Bauchraum.
  2. Ungewollter Gewichtsverlust: Auch eine Gewichtsabnahme kann ein Zeichen für Herzschwäche sein, die oft von Appetitlosigkeit und einem Völlegefühl aufgrund von Ödemen begleitet wird. Bei älteren Patienten sorgt auch der Abbau der Muskulatur für einen Gewichtsverlust.

Übrigens: Ob es sich bei aufgedunsenen Körperregionen um Ödeme handelt, erkennen Sie, wenn beim Draufdrücken Dellen, ein Spannungsgefühl und möglicherweise auch Schmerzen entstehen.

Sauerstoffsättigung bei Herzinsuffizienz

Die Sauerstoffsättigung beschreibt den prozentualen Sauerstoffgehalt im Blut. Gesunde Menschen haben eine Sauerstoffsättigung des Blutes von 98 bis 100 %. Der untere Grenzwert liegt bei 94 %.

Durch die verschlechterte Pumpleistung des Herzes bei Herzschwäche sind Gewebe und Organe oft mit Sauerstoff unterversorgt, die Sauerstoffsättigung ist dann zu niedrig. Äußerlich sichtbar wird dies, wenn sich Gesicht und Lippen blau färben.

Als Betroffener sollten Sie Ihre niedrige Sauerstoffsättigung bei Herzinsuffizienz regelmäßig messen. Dies geschieht einfach und ohne Nadelstich mithilfe eines nichtinvasiven Pulsoximeters, einem Sensor, der per Clip entweder am Ohrläppchen oder der Fingerspitze befestigt wird. Alternativ kann Ihnen Blut abgenommen und die Sauerstoffsättigung per Blutgasanalyse genauer bestimmt werden.

Körpertemperatur bei Herzinsuffizienz

Wir alle wissen: Ist die Körpertemperatur aus dem Lot, weist dies auf ein gesundheitliches Problem hin. Eine wichtige Funktion des Herzes ist es, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Nur wenn diese im grünen Bereich liegt, können Stoffwechselprozesse und lebenswichtige Körperfunktionen gelingen. Die Normalwerte bei gesunden Erwachsenen liegen im Kern zwischen 36,5 und 37,4 °C, wobei tageszeitliche, hormonelle oder auch tätigkeitsbedingte Schwankungen normal sind.

Fieber deutet darauf hin, dass das Immunsystem stark gefordert ist, zum Beispiel bei der Bekämpfung einer bakteriellen Infektion. Diese kann die Herzmuskelfunktion schädigen und Ihre Herzinsuffizienz-Symptome verschlimmern.

Bei Verdacht auf Fieber bei einer Herzinsuffizienz ist die regelmäßige Kontrolle der Körpertemperatur genauso wichtig wie bei anderen Krankheiten.

Wie kann ich meine Vitalparameter regelmäßig erfassen?

Erfassen Sie Ihre Vitalparameter regelmäßig und vor allem langfristig, zum Beispiel über mehrere Wochen, Monate oder möglichst Jahre. So schaffen Sie sich selbst die besten Voraussetzungen, Ihren Gesundheitszustand langfristig im Blick zu behalten, indem Sie oder Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihre Werte im zeitlichen Verlauf miteinander vergleichen können.

Damit Messung und Dokumentation zur simplen Routine werden, nutzen Sie digitale Helfer: Mit der App ProHerz können Sie alle Messwerte ganz einfach in der App speichern und immer darauf zugreifen. Hinterlegen Sie zudem Ihre Normalwerte, können Sie diese jederzeit mit den tagesaktuellen Werten vergleichen und Abweichungen erkennen. Parallel können Sie ein Symptomtagebuch führen.

Zur weiteren Unterstützung bitten Sie Ihre Angehörigen, Sie an die Messungen zu erinnern, oder lassen Sie sich gleich von ihnen helfen.

Der Vorteil unserer App ProHerz: Das Ampelsystem zeigt Ihnen, ob Ihre Messwerte im Normbereich liegen. Außerdem erhalten Sie eine kurze Erläuterung zu Ihren Tageswerten und Hilfen, diese unkompliziert und eindeutig selbst einzuschätzen. Profitieren Sie außerdem von wichtigen Handlungsempfehlungen, sollten Ihre Vitalparameter auffällig sein.

Selbstverständlich können Sie Ihre gewohnten CE-geprüften Messgeräte weiterhin nutzen und die Vitalparameter eigenhändig in die App eintragen. Noch unkomplizierter wird es, wenn Sie spezielle Vitalparameter-Messgeräte nutzen, die Ihre Werte automatisch über Bluetooth in die App übertragen. 

Prüfen Sie in unserer ProHerz Kompatibilitätslistewelche Messgeräte mit unserer App ProHerz kompatibel sind.

Wichtig: Stellen Sie beim Messen Ihrer Werte Auffälligkeiten fest, halten Sie umgehend Rücksprache mit Ihrer Arztpraxis. Am Wochenende oder in Schließzeiten kontaktieren Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117. Im Notfall gehen Sie direkt ins Krankenhaus oder rufen Sie den Notarzt!

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